Kanuhura

Nach fast sechs Monaten Winter in Deutschland fühle ich mich nach Betreten der Insel Kanuhura, die an der Ostseite des Lhaviyani Atolls gelegen ist, wie im Nirvana. Ich spüre die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut, atme die sanfte Meerluft ein und würde am liebsten vor Glück hüpfen und tanzen. Allein für diesen divinen Augenblick lohnt es sich zu leben und ich habe das Gefühl, dass Kanuhura Wellness für Körper und Geist ist. Nach einem schnellen und unkomplizierten Check-In kann ich es kaum erwarten, mich endlich in die Weiten des Indischen Ozeans zu stürzen. Das warme Wasser schmiegt sich sanft um meinen Körper und ich spüre nichts anderes mehr um mich herum als das leise Wellenrauschen, die Wärme auf meiner Haut und das Ineinanderfließen der unglaublichsten Blau und Türkisnuancen von Himmel und Meer. Wie habe ich mich nach diesem Moment gesehnt. Ich kannte das Insel-Resort Kanuhura bisher nur von der Serie Traumschiff und hegte aufgrund der atemberaubenden Fernsehbilder hohe Erwartungen, die während unseres zweitägigen Aufenthaltes allerdings noch übertroffen wurden. Die Lagune lässt sich nur mit Superlativen beschreiben und ist prädestiniert zum Schwimmen und Planschen im erfrischenden Nass des Ozeans. Überhaupt offeriert Kanuhura neben Schwimmvergnügen der Extraklasse - nicht nur im herrlichen Meer, sondern auch im Pool mit Relax-Sprudelliegen oder in Kaskaden abfallenden Wasserfällen - eine enorme Auswahl an sportlicher Abwechslung. So ist der Wind in der Lagune meist ideal zum Katamaran Segeln oder Windsurfen.

Aber auch Freunde des Wasserskis, Wakeboarding und Kitesurfing kommen in Kanuhura voll auf ihre Kosten. Wer seinen Körper lieber trockenen Fußes trainiert, sollte unbedingt das modern eingerichtete Fitness-Center mit direktem Meerblick oder das Aerobic Studio besuchen. Darüber hinaus stehen dem anspruchsvollen Gast eine Volleyball-Facility, zwei Tennis Courts sowie ein klimatisierter Squash-Raum zur Verfügung. So ist Kanuhura ein Geheimtipp für all jene, die im Urlaub nicht nur auf der faulen Haut liegen möchten, sondern es vorziehen, sich vielmehr fit und gesund zu erholen. Eine weitere wichtige Komponente Kanuhuras ist der Wellnessbereich. Schon allein beim Betreten des nach wohltuenden Ölen duftenden Spa-Tempels legt sich ein seliges Lächeln auf meine Lippen und ich bin einfach nur glücklich auf dieser schönen Welt zu sein. Nachdem ich mich in den geräumigen und stilvoll eingerichteten Umkleiden für meine Massage vorbereitet habe, nimmt mich mein Therapeut Okayasa in Emfang und führt mich in die Tradition der unvergleichlichen Manawa Massage ein. Immer wieder kann ich meine Begeisterung kaum zügeln und mir entrinnen spontan genussvolle Ooo und Aaa-Laute. Okayasa versteht es auf perfekte Weise, die Verspannungspunkte meines Körpers mit geschickten Bewegungen seiner Finger und unter Einsatz seiner Ellbogen zu lockern und sogar aufzulösen. Ich genieße jeden Augenblick und sinniere noch nach der Anwendung bei einer Tasse heißem Ingwer-Tee und in Zimt getauchten Orangen über die Großartigkeit der Manawa-Massage. Zum krönenden Abschluss meines Spa-Aufenthaltes in Kanuhura tauche ich von Kopf bis Fuß zunächst in das heiße Sprudelbecken und anschließend in den eisgekühlten „Plunge Pool“ und jauchze einmal mehr vor Vergnügen. Für absolute Spa-Afficionados stehen sogar im tropischen Kanuhura eine finnische Sauna sowie ein Dampfbad zur Verfügung. Eigentlich dachte ich nach diesem morgendlichen Wellness-Auftakt, dass der Tag nicht schöner werden könnte. Doch ich täuschte mich, denn das absolute Highlight folgte prompt: Ein Pick-Nick auf der benachbarten einsamen Insel – einem „Locus Amoenus“, auf dem man nicht besser die maledivische Leichtigkeit des Seins genießen könnte. Schon auf der kurzen Bootsfahrt verschlug es mir aufgrund der schillernden Farbenpracht die Sprache. Ich hatte den Eindruck zu halluzinieren, so markant war das Spiel der Lichtreflexionen auf der glitzernden Meeresoberfläche. Und ich fühlte mich beim Betreten der Insel, als würde ich zum schönsten „Fest“ meines Lebens geladen. Zwei Liegen mit weichen Handtüchern und ein mit feinstem weißen Tuche und Silberbesteck gedeckter Tisch wartete bereits auf uns – es war ein Traum, ein Traum für Privilegierte, wie Könige oder Aristokraten ihn leben. Diskrete Kellner reichten uns feinstes Sushi sowie delikaten Lachs und fangfrischen Thunfisch. Ein eisgekühlter Rosé-Champagner begleitete dieses De Luxe Pick-Nick, das mit frischen Früchten und einer Orangen-Tarte seinen kulinarischcen Höhepunkt fand. Hier auf diesem wunderschönen, unberührten Fleckchen Erde, mit den über die türkisblaue Lagune tanzenden Möwen, den bizarren, urzeitlichen Flughunden und sogar einigen Hühnern, und Wildkaninchen erlebte ich einen der unvergesslichsten Tage meines bisherigen Daseins. Und mir war auf dieser Insel schon bewusst, dass ich, zurück im kalten und grauen Deutschland, bis zu meinem nächsten Kanuhura Aufenthalt, von den Fotos dieses sublimen Ausfluges jeden Tag aufs Neue zehren werde.