Kulinarik & Gourmet Hotelbewertung
Zu einem gestandenen Wellnesshotel in Rheinland-Pfalz gehört eine entsprechend gute Küche. In der Genussregion Mosel, einer der bekanntesten Weinregionen der Welt, wird Kulinarik und das Verwöhnen mit erlesenen Tropfen der Region selbstverständlich großgeschrieben. Neben einem reichhaltigen Frühstücksbuffet hält das Hotel Kessler-Meyer zum Lunch eine kleine, aber feine Mittagskarte bereit, die auch in der Spa Villa vom dortigen Spa Bistro aus genossen werden kann. Als Höhepunkt des Kulinariktages folgt am Abend dann das mehrgängige Dinner, das im sehr schicken Ambiente der Hotelbar im Untergeschoss des Hotels eingenommen wird.
Das Frühstücksbuffet im Kessler-Meyer
Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig, erschlägt aber nicht, was einem die Qual der Wahl angenehm erleichtert. Es ist für alle Geschmäcker etwas vorhanden. Wer es gerne herzhaft-zupackend möchte, kann zwischen drei in Selbstbedienungsmanier zur Verfügung stehenden Eierspeisen wählen: neben Spiegeleiern „pur“ gibt es die Variante Spiegelei mit Käse sowie den Klassiker Rührei, wobei in gewärmten Töpfen nebenan als Zusatzgarnis Speck oder Wiener Würstchen ergänzt werden können. Gerade das Rührei ist aufgrund seines vollmundigen Charakters und seines richtigen Wärmegrads besonders ans Herz zu legen. Gekochte Eier sind obendrein – durchweg hartgekocht
– im Angebot. Dazu stehen im herzhaften Bereich noch Frikadellen und Milchreis, tagesweise abwechselnd noch Nürnberger Würstchen bzw. als vegetarische Variante Falafel bereit. Sehr wichtig aus Sicht der Tester ist das direkt neben den Eierspeisen verfügbare Arsenal an Senf, Ketchup und Mayonnaise, welches oft separat bestellt werden muss und nicht in jedem Hotel am Buffet dauerhaft zur Verfügung steht. Darüber hinaus kann man seine Speisen zusätzlich mit Schnittlauch, Petersilie und Lauchzwiebeln garnieren.
Ferner steht gekochter und roher Schinken sowie eine großes Auswahl an Wurstaufschnitt (Schwein und Geflügel) zur Verfügung, dazu Scheibenkäse in vielerlei Gestalt sowie mehrere Sorten Weichkäse. Dies kann durch weitere saure Elemente ergänzt werden, die in von Eis gekühlten Gläsern zur Verfügung stehen und von Gurken und Oliven über Avocadocreme und Mozarella zu Eier- und Fleischsalat reichen. Für die Anhänger des gesunden süßen und fruchtigen Frühstücksmals steht Bircher Müsli bereit mit wahlweise Naturjoghurt, Obstsalat, Orangen- oder Kiwischeiben, Fruchtjoghurt oder Ananas. Weitere Müslivarianten erstrecken sich von Fruchtmüsli über Haferflocken und Honig-Nuss-Hafermüsli zu Corn- und Schokoflakes. Dies kann durch Hafer- oder Voll- bzw. laktosefreie Milch ergänzt werden, schließlich stehen vier Marmeladenvarianten, drei Honigsorten sowie Nutella zur Verfügung. Neben einem Sortiment an regionalen Brot- und Brötchenköstlichkeiten sowie Toastbrot stehen Äpfel, Orangen und Kiwis zur Verfügung, ebenso süßes Gebäck wie Franzbrötchen und Croissants. Zu guter Letzt wird das reichhaltige Buffet abgerundet durch frisches
Sprudel- oder stilles Wasser, durch verschiedene Säfte in gekühlten Eimern (Apfel/Grapefruit/Maracuja/rote Traube/Orange) sowie 8 Teesorten. Mehrere Kaffeevarianten werden von den aufmerksamen Bedienungsfachkräften serviert, zu guter Letzt aber – Mosel verpflichtet – stehen gut gekühlt die beiden hauseigenen Wein-Varianten Secco Bacchus trocken und Rosecco Rosé trocken zur Verfügung: einem erfüllten Frühstücksschmaus bis 10:30 Uhr kann auf diese Art nichts mehr wirksam im Wege stehen.
Angenehmes Ambiente: das Vier-Gänge-Menü im Hotel Kessler-Meyer
Zum abendlichen Dîner lädt das Meyer Kessler in den sehr gemütlich gepolsterten Restaurant-Bar-Bereich, in dem das reguläre Vier-Gang-Menü serviert wird.
Als Auftakt genießen die Wellness Heaven Tester die Maronenselleriesuppe mit glasierten Maronen, Staudensellerie und Croutons. Diese Suppe sollte unbedingt mit der Zusatz-Option (gegen Aufpreis, aber jeden Cent wert) hausgeräucherter Entenschinken genossen werden: ein wahrhaftiges, einziges, großes Gedicht, ein Miniatur-Gaumenfeuerwerk, das gerade durch den eigens geräucherten Entenschinken erst seine eigentliche olfaktorische und gustatorische Sprengkraft entfaltet. Es darf und muss an dieser Stelle mit Nachdruck konstatiert werden, dass der Küchenchef des Kessler-Meyer Hotels in Cochem bei den Suppen ganz besonders herausragt. Ob es alternativ das sehr fein perlende Karotten Vanille Süppchen mit kandiertem Ingwer auf Crème fraîche oder aber, anderntags, die Pastinakencremesupe mit Spinatnocken und Forelle aus dem Rauch ist: die gekonnte Kombination der Zutaten, die stets intensive und weiche Cremigkeit während der Verkostung, aber auch im Nachgang zeigen einen beeindruckend souveränen Umgang mit der hohen Kunst der Suppe, die in dieser Qualität nicht häufig anzutreffen ist.
Liebhaber der Hopfenfrische ist ein, sind besser zwei exquisite große Bitburger frisch vom Fass zu empfehlen, das als Marke selbstverständlich eine nationale wie internationale Berühmtheit ist, aber in der Region selbst – Bitburg liegt keine 70 km von Cochem entfernt – eine ganz andere lokalpatriotisch süffige Kraft entwickelt. Alternativ ist unter den Aperitivi auf der nicht unausführlichen Karte vor allem der exzellent erfrischende Hugo als Einstimmung zu empfehlen.
Die Menüfolge
In der Menüfolge sollte man sich, wenn diese Option angeboten wird – auch gegen Aufpreis, der aber schon wieder jeden einzelnen Cent wert ist –, das Carpaccio vom lauwarmen Rindertafelspitz in Kernöl-Sud keinesfalls entgehen lassen, das mit Kren auf Öl aus der Faider Ölmühle an Spitzkohlkraut daherkommt und mit dieser applaudierenswerten Kombination für Kenner ein willkommenes wie abwechslungsreiches retardierendes Moment darstellt, das die Spannung auf den Hauptgang vorzüglich abrundet und zugleich vergrößert.
Der Hauptgang besteht zum einen aus dem Duo vom Eifelrind – ein kleines Rinderfilet mit Ochsenbacke – nebst Spinatkloß auf Schmorgemüse, zum anderen aus dem pochierten Lachsfilet auf Risoni Nudeln auf Letscho und Romanesco. Den beiden Testern mundet sowohl die kernige Substanz der Ente, gebettet in knuspriges Schmorgemüse, das den passenden Kontrapunkt wie auch das richtige ergänzende Moment darstellt. Das Lachsfilet besticht durch saftige Klarheit und Feinheit der Faser, es zergeht perlend auf der Zunge, und es erfreut die Tester, dass in der Moselregion selbstverständlich auch vorzüglicher Fisch serviert wird.
Der Wein
Von wegen Mosel. Weit um den Globus, bis nach Hollywood gilt „Mosel“ als Inbegriff für deutschen Weißwein (Marlene Dietrich bestellt einen solchen im Urteil von Nürnberg, dem MGM-Klassiker von 1961), und daher versteht sich von selbst, dass die Menüfolge von einer entsprechend vorzüglichen Weinauswahl akkompagniert wird. Die Weinkarte ist blendend und wie selbstverständlich von den außergewöhnlich vorzüglichen Tropfen der Region dominiert. Von den Hotel-Hausweinen in eigener Abfüllung empfiehlt sich für jede Lebenslage ein Glas, besser eine Flasche des exzellenten 2022er Riesling Hochgewächs aus der Steillage trocken: ein kräftiger Zuschnitt trifft auf prickelnde Perligkeit, welche zum Lachs, aber auch zur Ente das stimmige Begleitprogramm bildet. Von externen Weinen, die nicht Teil der eigenen Hotelabfüllung sind, ragt der 2022er Fankeler Rosenberg Premium Riesling trocken heraus (Alte Reben), vom Weingut Schneiders in Bruttig-Fankel an der Terrassenmosel. Die ganze Größe dieser ältesten Weinregion Deutschlands vereint sich in diesem edlen Tropfen, in dem Seele wie Landschaft dieses außergewöhnlichen Fleckchen Erde gleichsam kongenial infiltriert wenn nicht gar personifiziert zu sein scheint.
Was den Magen schließt
Sollte noch Potential vorhanden sein, darf der verwöhnte Wellnessgast sich nun am Salatbuffet verlustieren und aus einer stattlichen Auswahl verschiedener Salatvarianten wählen, von griechisch zu Karotte oder Thunfisch, zu Rote Beete, Gurken- oder Blattsalat, und dies mit einer der drei Saucen nach eigenem Gusto garnieren.
Zum Abschluss wählen die beiden Tester von Wellness Heaven im Kessler-Meyer zu Cochem an der Mosel als Dessert das Schokomousse auf Pistazieneins sowie das schlanke, aber ranke Sorbet. Sanft und kalt zerperlt das Sorbet auf der Zunge, weich entfaltet sich der goût des Mousse zu einem Espresso oder, noch besser, einem der exzellenten Obstbrände wie der zünftigen Williams Christ Birne. Es existiert noch die abrundende Möglichkeit des „Käse schließt den Magen“ an einem kleinen, aber feinen Käsetisch, den vollends zufriedenen und wohlig gefüllten Wellness Heaven Testern aber reicht dieses ausführliche und vorzügliche Mahl im 4-Gänge-Rhythmus als Voraussetzung für den wohligen und verdienten, aber auch gesundenden, tiefen Schlaf.
Wellness Heaven Bewertung
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