Die Lage des Hotels Prinz-Luitpold-Bad am östlichen Ende des charmanten Ostrachtals im grünen Allgäu (der zuweilen grüner wirkt als das immergrüne, tiefengrüne Irland) ist von einer einzigartigen Beschaulichkeit, welche sich mit den ersten majestätisch aufragenden Gipfeln der Allgäuer Alpen zum eindrucksvollen Panorama mischt. Das Hotel Prinz-Luitpold-Bad liegt gleichsam „am Hang“ direkt vor der Serpentinenauffahrt nach Oberjoch und bildet das östliche Ortsende von Bad Hindelang, direkt oberhalb des Ortsteils Bad Oberdorf. Läuft man nun vom Hotel nach Bad Oberdorf (Downtown), ergibt sich in der Rückschau des Wiesenwegs die besondere Lage des Hotels, das langgestreckt den Hang dominiert und auf diese Weise weit in das westliche Ostrachtal hineinzublicken vermag.
1864 wurde hier, an der Stelle der höchstgelegenen Schwefelquelle Bayerns, durch den Sonthofener Arzt Leonhard Stich ein Heilbad mit Badehaus eröffnet. Dem Heilbadbetrieb schloss sich im Laufe der Zeit ein gastronomischer Betrieb mit Übernachtungsmöglichkeiten an, woraus im Laufe der Jahrzehnte das heutige „Hotel Prinz-Luitpold-Bad“ erwuchs: eine bewegte Geschichte.
Die Sache mit dem Prinzregenten
Das vorangestellte Epitheton „Prinz“ Luitpold macht den gewieften Historiker natürlich zunächst stutzig, da Luitpold selbstverständlich als „Prinzregent“ in die bayerische und
damit in die deutsche und damit in die europäische Geschichte einging: Nach Ludwig II. übernahm dessen Onkel Luitpold 1886 die Regentschaft, da Ludwigs Nachfolger und Bruder Otto I. als geisteskrank eingestuft, seit 1878 entmündigt und daher regierungsunfähig war. Er blieb zwar offiziell bis zu seinem Tode 1916 König von Bayern, die Regierungsgeschäfte aber übernahm sein Onkel Luitpold, der offiziell als „Verweser“, im Sprachgebrauch jedoch als „Prinzregent“ regierte. Er agierte gewiss wie ein König, besaß aber nicht die juristisch gleichwertige Stellung, was sich etwa daran beobachten ließ, dass er bei Thronreden nicht auf dem bayerischen Thron saß, sondern neben diesem zu stehen hatte.
In jedem Falle gewährte der Prinzregent in einem Privileg vom 18. Februar 1888 dem Inhaber der Schwefelquelle Bad Hindelang, das Bad von nun an nach Luitpold, der der Gegend seit alters her eng verbunden war, zu benennen. Da seine offizielle Bezeichnung im bayerischen Königshaus als jüngster Sohn Ludwigs I. weiterhin „Prinz Luitpold“ war, entstand der Name „Prinz-Luitpold-Bad“. Prinzregent Luitpold war in der Folge mehrfach zu Gast und ein großer Anhänger und Unterstützer des Hotel-Etablissements.
Die Umgebung – ein Allgäuer Traum
Im Jahre 1923 übernahm Andreas Gross das Anwesen, seine Familie hat in der nun bereits vierten Generation den Heilbadbetrieb im Laufe eines Jahrhunderts zu einem modernen Wellness-Hotel erster Güte ausgebaut. Die Umgebung des Hotels Prinz-Luitpold-Bad könnte malerischer nicht sein: umgeben
von Hügeln und hohen Bergen der Allgäuer Alpen bietet die Gegend sowohl für den Anhänger des Wintersports (das Skigebiet Oberjoch-Bad Hindelang ist nicht weit) als auch für den Freund sommerlicher Bergwanderungen die mannigfaltigsten Möglichkeiten.
Man muss aber nicht unbedingt in die Ferne und in die Höhe schweifen – ein hübscher Spaziergang vom Hotel in die unmittelbare Umgebung tut’s auch: direkt unterhalb des Hotels befindet sich Bad Oberdorf, ein Ortsteil von Bad Hindelang. Malerisch schlängelt sich mäanderartig ein Feldweg durch die saftigen Wiesen des Allgäus nach Downtown Bad Oberdorf – ein kleines Örtchen, aber mit hohem Reiz. Zu empfehlen ein kurzes Päuschen bei der ortseigenen Bäckerei-Konditorei „Holzheu“, um ein exzellentes Stück Bienenstich oder Donauwelle auf Cappuccino zu genießen – doch Vorsicht! Hier herrscht noch Mittagsruhe! Nach der Schließung um 12:00 Uhr öffnet das Etablissement erst wieder um 14:00 Uhr seine edle Pforte!
Die exquisite Metzgerei Endraß, die das Hotel Prinz-Luitpold-Bad mit der heimischen charcuterie versorgt, ist ebenso einen Besuch wert wie der „Bad Oberdorfer Käseladen“, der viele hervorragende Spezialitäten der Region bereithält. Der absolute Höhepunkt jedoch ist für die beiden Wellness-Hotel-Tester von Wellness Heaven der vorzügliche Weichkäse „Gepfeffertes Ärschle“: ein rot geschmierter Weichkäse von der BIO Kuhmilch (pasteurisiert) aus der Käserei Zurwies mit 60% Fettgehalt. Wie Reblochon, nur besser. Durch die luftdichte Verpackung der guten Käsefachmeisterin wurde das Aroma bis ins ferne Berlin konserviert und delektiert die Gaumen der Wellness Heaven Tester noch heute.
Alternativ kann man ebenso den Hauptort Bad Hindelang in einem 40-minütigen Spaziergang erlaufen: ein schmuckes Örtchen, dem der Kurbetrieb in die Stadt-DNA eingraviert ist: Kurhaus, Geschäfte, Gastronomie suggerieren ein lebhaftes Treiben zu Hochzeiten des touristischen Kurverkehrs. Vor dem Kurhaus findet in den Sommermonaten donnerstags (bis in den Oktober hinein) immer ein kleiner Wochenmarkt statt, der die verschiedensten und edelsten Produkte der Umgebung feilbietet. Unbedingt einen Besuch abstatten sollte man jedoch der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, ein kurioser Bau: im 19. Jahrhundert an Stelle des Vorgängergebäudes im neugotischen Stil errichtet (Kirchweih 1872) wirkt das Intérieur tatsächlich und äußerst verblüffend wie ein Kirchinnenraum aus dem 15. oder gar späten 14. Jahrhundert. Der dem Täufer geweihte Altar gelang in seiner strengen hochgotischen Anmutung besonders überzeugend. An den Wänden die Figuren der 12 Apostel unter gotischen Baldachinen, im Großen und Ganzen ist die Kirche für einen katholischen Bau aus dem süddeutschen Raum angenehm schlicht gehalten, sehr ergreifend ist das historische Holzgestühl für die Kirchengemeinde, vor allem auf der Empore, welche durch ein wundervoll geschwungenes altes Holztreppenhaus rechts und links des zentralen Mittelgangs der Kirche unter wundersamen Knarzen und Ächzen des Gebälks wie aus dem Spätmittelalter zu erreichen ist.
Lage und Umgebung des Hotels Prinz-Luitpold-Bad sind von bestechender Schönheit und bieten dem Wellness-Hotelgast mannigfaltige Möglichkeiten der Erkundung, der körperlichen Ertüchtigung sowie der historischen Tiefenbetrachtung.