Dolce Vita Hotel Paradies

Im Hotel Paradies soll es Stammgäste geben, die allein wegen seiner hervorragenden Küche immer wieder kommen. Und wer hier einmal ein Zehn-Gänge-Menü gekostet hat, der versteht warum. Küchenchef Jonas Prünster ist gerade einmal 26 Jahre alt und schon ein wahres Koch-Genie, wie auch die Mitarbeiter des Hauses ehrfürchtig betonen. Die Originalität der Kompositionen, die herausragende Qualität der Zutaten, die liebevollen Details und die perfekt harmonierenden Kreationen beeindrucken selbst Gourmets mit Erfahrung in der gehobenen Küche. Hier ist ein echter Meister am Werk. Das Willkommensmenü am Samstag beginnt mit einem exquisiten Anisbaguette und lockerem Frischkäse, dazu gibt es knackigen Salat und gegrilltes Gemüse vom Buffet mit einer riesigen Auswahl am ausgewählten Ölen und Essigsorten. Würden nicht noch acht Gänge warten, könnte man sich an diesem reich bestückten Salatbüffet bereits satt essen. Doch mit seinem Appetit sollte man sparsam umgehen, denn es folgen noch neun weitere, köstliche Gerichte. So etwa eine Zucciniblüte, kross in Tempurateig gebacken und gefüllt mit einem köstlichen Gemüsetartar. Begleitet wird dieses kleine Kunstwerk von einem erfrischenden Champignonsalat und einer mit bestem Olivenöl zubereiteter Tomaten-Oliven-Tapenade. Die anschließende Schaumsuppe von der Garten-Petersilie ist genauso, wie man sich Kräutersuppen erträumt: Von kräftigem Grasgrün und kräftig aufgeschäumt schmeckt sie herrlich leicht und intensiv nach frischer Petersilie. Ein zartes Gebäck mit Chesterkäse überbacken rundet diesen Kräutertraum ab. Dazu trinken wir einen Südtiroler Chardonnay St. Valentin aus dem Jahr 2005, empfohlen von Sommelière Renata. Nach einer kleinen Pause versetzt uns Küchenchef Jonas Prünster ein weiteres Mal in Begeisterung. Unser freundlicher Münchner Kellner serviert zwei tiefgrüne, mit Ingwer-Kaninchenragout gefüllte Teigtaschen auf einer unvergleichlichen Creme aus Sellerie und frischem Trüffel. Ein kräftiger Balsamico-Jus verleihen die nötige Würze und großzügig verteilte Trüffelspäne machen dieses Gericht zu einem Hochgenuss. Von dieser Trüffelcreme schwärmen wir noch Tage nach unserer Rückkehr aus dem Paradies… Um im Magen etwas Platz für die noch folgenden Köstlichkeiten zu schaffen, darf man sich nach diesen hervorragenden Vorspeisen über ein „Sorbet Rossini“, ein fruchtiges Erdbeersorbet, aufgefüllt mit Prosecco, freuen. Dann folgt der Hauptgang, der noch einmal eine Steigerung des bisher Dagewesenen darstellt. Ein unglaublich zartes Weidenochsenfilet, am Ganzen gebraten und innen kräftig rosa, ist der Traum jedes bekennenden Fleischliebhabers. Das edle Stück thront auf einem Pfifferlingsbeet und einem herrlich weichen Kartoffel-Rosmarin-Taler. Ein Zweig frischen Rosmarins sowie einige Spritzer Paprika- und Pesto-Öl geben dieser unvergesslichen Komposition ihren letzten Pfiff. Zu dem Weidenochsen trinken wir einen samtigen Südtiroler Lagrein von dunkelgranatroter Farbe, der das zarte Fleisch durch seinen intensiv fruchtigen Abgang perfekt unterstreicht. Nach diesem Highlight bereits gut gesättigt, darf man sich auf das Finale freuen. Und tatsächlich besticht auch das Dessert wieder durch Originalität und einem Sinn für die Bedeutung des Visuellen in der Kochkunst. Auf einem breiten und schmalen Teller thronen vier „Variationen von Waldfrüchten“, vier Mal ist hier das Thema Waldfrucht in unterschiedlicher Textur, Konsistenz und Begleitung interpretiert. Ob als Gratin, das die leichte Säure der Beeren mit einer sahnigen und leicht angebräunten Vanillecreme verbindet, ob als erfrischendes Sorbet entzückend angerichtet als kleines Quadrat mit einer Haube aus weißer und schwarzer Schokolade oder als cremiges Waldbeer-Schokoladeneis – jede Variation ist eine lohnende Entdeckung für sich. Zum Abschluss verlockt das Käsebüffet mit einer kleinen, aber feinen Käseauswahl und begleitet von vorzüglichen Fruchtsenfsorten aus Italien. Und wer nach diesem kulinarischen Erlebnis noch immer Appetit hat, auf den wartet pralles Obst zum krönenden Abschluss. Erwähnt sei übrigens für alle figurbewussten Gourmets, dass das Hotel Paradies täglich auch ein leichtes Vital-Menü als Alternative anbietet. Bei etwas weniger Gängen, aber nicht minder hoher Qualität, dürfen auch jene Gäste schlemmen, die gleichzeitig auf ihr Gewicht achten wollen.

Ähnlich üppig wie das unvergessliche Dinner präsentiert sich auch das paradiesische Frühstücksbüffett. Eine riesige Auswahl an Käse- und Wurstsorten sowie Lachs, Rollmöpse und frisches Gemüse verlocken zu einem herzhaften Start in den Tag. Für Bayern mit Heimweh stehen sogar Mini-Weißswürste mit süßem Senf und Mini-Leberkäse bereit. Ein Prosecco dazu, und das Leben im Paradies ist perfekt. Die Gesundheitsbewussten lassen sich einen frisch gepressten Gemüsesaft bringen und mixen aus einer großen Auswahl an Müslisorten, Kernen, frischen und eingemachten Früchten sowie diversen Milch- und Joghurtsorten ihr persönliches Müsli. Dazu passt einer der vielen Wellness-Tees oder der hochwertigen offenen Teesorten. Natürlich gibt es auch eine große Auswahl an Obstsäften zu Probieren. Keinesfalls versäumen sollte man jedoch die frisch zubereiteten Omeletts, die als kleine, aber feine Portionen nicht nur dem Gaumen schmeicheln, sondern auch eine Wonne fürs Auge sind. Frisch zubereitet werden auch süße Pfannkuchen, die besonders mit den hausgemachten Marmeladen harmonieren. Wunderbar saftige und täglich wechselnde Rührkuchen sowie verschiedene hervorragende Strudel sorgen für den krönenden Anschluss eines üppigen Frühstücks, das gerne den ganzen Vormittag in Anspruch nehmen darf. Und für alle, die nach einem ausgedehnten Frühstück dennoch nachmittags ein kleiner Hunger plagt, steht ab 15 Uhr ein Nachmittagsbuffet bereit. Leichte Salate und exquisite Kuchen des hauseigenen Pâtissiers verkürzen die Zeit bis zum nächsten Zehn-Gänge-Menü auf das Wundervollste.