In einer Zeit, in der sich die Wellnessbranche neu erfindet, braucht es Stimmen, die nicht über Oberflächen sprechen, sondern über Tiefe. Dr. Dinesh Singh, einer der international gefragtesten Ayurveda-Experten, gehört zu diesen Stimmen. Statt über Prestige spricht er lieber über Präsenz. Im Interview erzählt er von seinem Weg von der Naturwissenschaft zur ayurvedischen Heilkunst, von der Sehnsucht nach Sinn inmitten äußerer Schönheit und warum echter Luxus heute auch bedeutet, wirklich gesehen zu werden.
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Der Ayurvedaarzt und ganzheitliche Wellness-Berater, der Resorts wie Six Senses oder Soneva mitprägte, steht für eine neue Generation von Heilungsgestaltern. Für Dr. Singh ist Wellness kein Produkt, sondern ein Prozess. Keine Leistung, sondern eine Atmosphäre. Kein reiner Komfort, sondern eine Antwort auf die stillen Sehnsüchte unserer Zeit: Verbundenheit, Berührung, Rückkehr zu sich selbst.
Im exklusiven Mindful Moments-Interview spricht er über emotionale Infrastruktur, neuro-informierte Gastlichkeit und die Kraft des Unsichtbaren. Und darüber, warum ein herzlicher Blick an der Rezeption manchmal mehr bewirken kann als jedes Detox-Menü. Eine Einladung zum Umdenken für alle, die Wellness aktiv leben möchten.
Dr. Dinesh, Sie haben zunächst ein klassisch naturwissenschaftliches Studium in Chemie, Botanik und Zoologie begonnen und sich dann ganz bewusst für den Weg des Ayurveda entschieden. Was hat Sie damals zu diesem Schritt bewegt?
Die Naturwissenschaften gaben mir Struktur. Ayurveda gab mir Sinn. Ich hatte sehr bald, ganz intuitiv das Gefühl, dass die Antworten, nach denen ich suchte, über das Leben, Heilung und Bewusstsein, nicht vollständig in Lehrbüchern zu finden waren. Ich habe die moderne Wissenschaft sehr geschätzt, aber es fühlte sich an, als würde ich nur ein einziges Kapitel eines viel umfassenderen Buches lesen. Ayurveda hat dieses Buch für mich geöffnet. Es hat dem Unsichtbaren eine Sprache gegeben. Und noch wichtiger: Es hat Heilung wieder menschlich gemacht.
In den ersten Jahren Ihrer Laufbahn arbeiteten Sie eng mit Patienten in Kliniken und Panchakarma-Zentren – nicht als Wellnessberater, sondern als klassisch ausgebildeter Arzt, tief verwurzelt in den Prinzipien des Ayurveda. Was haben Sie aus dieser frühen klinischen Arbeit über echte Heilung gelernt? Und wie entstand daraus Ihre zentrale Frage: Kann die Tiefe traditioneller Medizin auch in der modernen Luxuswelt einen Platz finden – nicht nur als Service, sondern als tragende Infrastruktur?
Diese Jahre haben mir gezeigt: Heilung geschieht nicht in der Behandlung, sie geschieht im Raum zwischen den Menschen. In der Langsamkeit. Im Gesehenwerden. Kein noch so ausgefeiltes medizinisches Protokoll kann echte Präsenz und Hingabe am Patienten ersetzen.
Ich habe außerdem erkannt: Die meisten Menschen wollten nicht nur gesund werden, sie wollten sich wieder ganz fühlen. Das hat mich tief geprägt.
Als ich dann in die Luxus-Wellness-Welt wechselte, stellte ich mir die Frage: Können wir diese Tiefe auch in Umgebungen bringen, die auf Schönheit und Komfort ausgerichtet sind? Nicht nur als ein Angebot im Spa-Menü, sondern als architektonisches Fundament eines Aufenthalts – spürbar in jedem Moment, vom ersten Betreten eines Raumes bis zur liebevollen Gestaltung jedes Details? Und ich glaube: Ja, das können wir. Und genau das ist meine Lebensaufgabe geworden.
Sie haben in einigen der renommiertesten Wellness-Resorts der Welt gearbeitet – in Indien, Thailand, auf den Seychellen und den Malediven, darunter Soneva Kiri (Thailand) und Six Senses Laamu (Malediven). Was haben Sie aus der Arbeit an diesen außergewöhnlichen Orten mitgenommen? Und wenn Sie ein Wellness-Resort völlig neu gestalten könnten: Was wären Ihre Leitprinzipien?
Was ich gelernt habe, ist: Exzellenz liegt nicht in der Ausstattung, sondern in der Ausrichtung.
Die besten Resorts sind jene, in denen Sinn, Menschen und Ort in Einklang stehen. Die Architektur fördert Heilung, das Team lebt die Werte authentisch und das Angebot ist eine Weiterführung lokaler Weisheit, nicht bloß ein Import globaler Trends.
Wenn ich ein Resort von Grund auf gestalten würde, würde ich nicht beim Spa beginnen, sondern mit der Frage: Was sollen Menschen fühlen, wenn sie diesen Ort wieder verlassen?
Meine Leitprinzipien wären:
• Stille als neuer Luxus
• Emotionales Vertrauen als Ausgangspunkt für das Design
• Die Natur als Therapeutin
• Die Energie des Teams als das eigentliche „Angebot“
Longevity ist derzeit in aller Munde. Sie sprechen lieber von „living deeply“ als von einem möglichst langen Leben. Was meinen Sie damit? Und steckt hinter der Sehnsucht nach Langlebigkeit nicht ein verkleidetes Sicherheitsbedürfnis und die Angst vor der eigenen Endlichkeit?
Die moderne Langlebigkeitsbewegung konzentriert sich oft auf die Lebensspanne, dabei laufen wir Gefahr, der Zeit hinterherzujagen, anstatt wirklich in ihr anzukommen.
„Tief zu leben“ bedeutet, präsent zu sein – die Fähigkeit zu fühlen, sich zu verbinden und Bedeutung in alltäglichen Momenten zu finden. Es geht weniger darum, den Tod hinauszuzögern, sondern vielmehr darum, ganz im Leben anzukommen.
Im Ayurveda gibt es einen Zweig, der sich Rasayana nennt, der sich der Erhaltug und Förderung der Gesundheit sowie der Verlangsamung des Alterungsprozesses widmet. Er beschreibt genau das – nicht nur als Verjüngung, sondern als Wissenschaft der Vitalität, Resilienz und emotionalen Klarheit. Er erinnert uns daran, dass Tiefe und Harmonie die wahren Voraussetzungen für Langlebigkeit sind, weit über das bloße Hinzufügen von Jahren hinaus.
Im Zeitalter von Biohacking und neuesten Technolgoien zur Gesunderhaltung sind Sie überzeugt, dass Ayurveda aktueller denn je ist. Warum ist ein jahrtausendealtes System gerade heute so relevant? Was meinen Sie, wenn Sie sagen: “Ayurveda isn’t ancient. It is ahead of its time”? Und wie erklären Sie jemandem in wenigen Sätzen den innersten Kern von Ayurveda?
Ayurveda ist nicht alt - es ist zeitlos. Es ist nicht vergangen – es ist grundlegend. Während moderne Gesundheitsansätze oft nach schnellen Lösungen für oberflächliche Symptome suchen, arbeitet Ayurveda in Schichten. Ayurveda versteht den Rhythmus der Natur, die Intelligenz der Verdauung – körperlich wie emotional – und die Verbindung zwischen Gedanken und Gewebe.
Wenn ich es zusammenfassen müsste: Ayurveda ist die Wissenschaft davon, zu erkennen, wer man ist, was einen im Gleichgewicht hält und wie man sich wieder ausrichtet, wenn man nicht in der eigenen Mitte ist. Es geht nicht nur darum, Krankheit zu vermeiden, sondern darum, Harmonie zu schaffen, innen wie außen.
Sie leben holistische Konzepte. Denn Sie agieren oft als Brückenbauer zwischen Disziplinen: zwischen Ärzten, Therapeuten, Ernährungsberatern, Coaches und Spa-Mitarbeitenden. Wie gelingt es, all diese Perspektiven in einer gemeinsamen Sprache der Heilung und des Wohlgefühls zu verbinden? Was macht für Sie ein ganzheitliches Retreat oder holistischen Spa-Aufenthalt aus?
Ich habe gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen – auf das, was das Team fühlt, nicht nur auf das, was es sagt. Meine Rolle besteht oft darin, zwischen verschiedenen „Sprachen“ zu übersetzen: der klinischen, der spirituellen, der emotionalen und der operativen.
Ein wirklich ganzheitliches Erlebnis bedeutet für mich:
Ein Mann sagte kürzlich zu mir auf einer Wellness-Veranstaltung: „Ich spüre, dass jeder Mensch hier einen tiefen Hunger hat, einen Hunger gesehen und gehört zu werden.“ Wie können Wellnesshotels diesem stillen Hunger heute wirklich begegnen?
Das ist wunderschön formuliert und so wahr.
Die meisten Menschen kommen nicht nur zur Erholung in Wellnesshotels, sondern bringen unsichtbare Wunden mit. Was sie wirklich suchen, ist nicht bloß Entspannung, sondern Anerkennung. Einen Ort, an dem ihre Geschichte zählt.
Die eigentliche Antwort liegt in menschlicher Verbindung: im aufrichtigen Zuhören, in emotionaler Intelligenz und in feinen Ritualen der Fürsorge. In einem Willkommen, das sich wie Heimkehr anfühlt. In einem Beratungsgespräch, das auf die Persönlichkeit und Biographie des Gastes vollumfänglich eingeht. In Mitarbeitenden, die die Kraft der Präsenz verstehen und die Gnade der Stille.
Wahrer Luxus ist heute: gesehen zu werden. Ohne Urteil. Ohne Eile.
Wissenschaftliche Studien belegen, dass „emotionaler Luxus“ in der Hospitalitiy Branche immer wichtiger wird. Was steckt hinter diesem Begriff? Und warum wird „emotionaler Luxus“ in der heutigen Zeit zum neuen Statussymbol?
Emotionaler Luxus bedeutet für mich: “Ich fühle mich hier sicher genug, um ganz ich selbst sein zu dürfen.“
Es ist die Fähigkeit, weich zu werden, sich auch verletzlich zu zeign, die Maske oder Rolle, die man im Alltag trägt loszulassen, nichts leisten zu müssen und dennoch mit Würde und Respekt gehalten zu werden. In der heutigen Welt ist das selten. Das ist wahrer Luxus.
Menschen sind heute weniger von Quadratmetern beeindruckt, sie fühlen sich zu Orten hingezogen, die gut tun. Die sich an ihren Namen erinnern, an ihre Teevorlieben, an ihr Bedürfnis nach Stille.
Emotionale Erfüllung ist die neue Währung, weil sie etwas viel Tieferes berührt als Komfort: Sie berührt die Seele.
Wie setzen Sie Ihre Philosophie in die Praxis um, nämlich dass "Wellness nichts ist, was man in einem Behandlungsraum vermittelt, sondern eine emotionale Infrastruktur, die sich über Räume, Entscheidungen, Menschen und Momente erstreckt“? Was braucht es, damit eine Marke ein Wellness-Erlebnis schafft, das Gäste wirklich spüren und nicht nur konsumieren?
Wir müssen das Unsichtbare gestalten. Das bedeutet: Teams nicht nur in Abläufen zu schulen, sondern in Präsenz. Räume nicht nur für Ästhetik zu gestalten, sondern für Sicherheit und Energiefluss. Spa Menüs zu entwickeln, die lebendig wirken und dessen Anwendungen im Gast nachklingen und nicht bloße Inszenierung sind.
Wenn Wellness zur Atmosphäre wird - und nicht bloß eine Abteilung ist – dann empfangen Gäste sie nicht nur, sie atmen sie. Eine Marke kann das schaffen, wenn Wellness Teil ihrer Werte ist und nicht nur Teil ihres Marketings.
Der deutsche Schriftsteller und Dichter Christian Morgenstern sagte einst: "Man sollte von Zeit zu Zeit von sich zurücktreten wie ein Maler von seinem Bilde.“ Inwieweit kann ein Wellness-Aufenthalt bei diesem Zurücktreten helfen? Und was unterscheidet für Sie ein "Wellness-Erlebnis“ von einem "Healing Moment“? Was muss passieren, damit ein Aufenthalt nicht nur erfrischt und kurzzeitig erholt, sondern transformierend wirkt und das Leben auch zu Hause im Alltag nachhaltig bereichert?
Ein Wellness-Aufenthalt wird dann zu einem heilenden und transformierenden Moment, wenn er einem Menschen das zurückgibt, was er oft im Alltag verliert: sich selbst.
Zurückzutreten bedeutet, genau so viel Stille, Schönheit und Geborgenheit zu schaffen, dass ein Mensch sein eigenes Leben wieder klar – und zugleich mit Milde – sehen kann. Das muss nicht immer dramatisch sein. Manchmal geschieht Heilung in einem einzigen Satz, der tief berührt. In einer Stille, die gütig wirkt. In einem Spiegel, der nicht urteilt.
Transformation geschieht nicht dann, wenn man sich einfach nur anders fühlt, sondern wenn man sich wieder mehr wie man selbst fühlt.
Gab es einen Moment in Ihrer beruflichen Laufbahn, der für Sie besonders heilsam, transformierend oder tief berührend war?
Es gab einen Moment während meiner Zeit im Six Senses Laamu: Eine Besucherin kam zu einer Beratung, scheinbar wegen Schlafproblemen. Doch nach einer Stunde offenbarte sich eine Geschichte tiefer Trauer.
Sie sagte zu mir: “Ich bin nicht hierhergekommen, um zu weinen, aber danke, dass Sie mir den Raum dafür gegeben haben.“ Dieser Satz ist mir geblieben.
Er hat mich daran erinnert, warum ich diese Arbeit mache: Nicht, um Symptome zu behandeln, sondern um einen Raum zu schaffen, in dem Menschen wieder zu ihrer Menschlichkeit zurückfinden können.
Gibt es ein Buch oder Bücher, die Sie in Ihrem Denken besonders geprägt haben? Werke, die Sie anderen empfehlen würden?
Wie gelingt Ihrer Ansicht nach ein gutes und erfülltes Leben? Gibt es hier Anhaltspunkte, die Sie in ihrer mehrjährigen Arbeit und Praxis in der Wellnessbranche festgestellt haben?
Für mich ist ein erfülltes Leben keines, das frei von Schmerz ist, sondern eines, das voller Sinn ist.
Ein Leben, in dem:
Wellness bedeutet nicht die Abwesenheit von Herausforderungen. Sie bedeutet: im Leben wirklich lebendig zu sein.
Mindful Moments - Gespräche die berühren
In dem neuen Format im Online Magazin von Wellness Heaven "Mindful Moments – Gespräche, die berühren“ unterhalten wir uns mit Hoteliers, Spa-Experten, Ärzten, Wellness-Consultants und anderen interessanten Persönlichkeiten, die wir während der letzten 20 Jahre auf unseren Wellness Heaven Reisen durch die Welt kennenlernen durften und die uns tief beeindruckt haben. Ihnen allen ist eines gemein: Sie sind auf der Suche nach Wohlbefinden und einem erfüllten Leben für sich und andere. Wir fragen nach Ihren Geheimnissen um Glück, Zufriedenheit und persönlichem Erfolg auf die Spur zu kommen. Außerdem stellen wir neue Trends im Wellnessbereich vor, sprechen aber auch über jahrhundertealte, bewährte Methoden für ein sinn- und freudvolles Leben. Wir diskutieren über die Gedanken großer Philosophen und fragen nach Büchern, die bewegen. Und natürlich nehmen wir Sie immer wieder mit, an ganz besondere Orte, die mit fabelhafter Natur und wachen Ideen für mehr Gesundheit und Begeisterung im Leben sorgen. Wir hoffen, dass die Begegnungen mit diesen Menschen bei Ihnen genauso nachklingen wie bei uns und Sie inspirieren, Ihre eigene Lebensreise so einmalig, selbstbestimmt und erquicklich wie möglich zu gestalten. Bon voyage!
ENGLISH VERSION
At a time when the wellness industry is undergoing profound transformation, it takes voices that speak not of surfaces, but of depth. Dr. Dinesh Singh, one of the world’s most sought-after Ayurveda experts, is one of those voices. Rather than speaking of prestige, he speaks of presence. In this interview, he shares his journey from science to healing, his search for meaning amidst external beauty, and why true luxury today means being truly seen.
The Ayurvedic physician and holistic wellness consultant, who has shaped retreats like Six Senses and Soneva, represents a new generation of healing architects. For Singh, wellness is not a product but a process. Not a service, but an atmosphere. Not just comfort, but an answer to the quiet longings of our time: connection, touch, and a return to the self.
In this exclusive "Mindful Moments" interview, he reflects on emotional infrastructure, neuro-informed hospitality, and the power of the unseen. And why, sometimes, a warm look at the reception desk can do more than any detox menu. A gentle wake-up call for those ready to live wellness, not just consume it.
Dr. Dinesh, you initially pursued a traditional scientific education in Chemistry, Botany, and Zoology - and then made a conscious decision to follow the path of Ayurveda. What inspired you to take this turn at that point in your life?
Science gave me structure. Ayurveda gave me meaning.
At that stage in life, I had an intuitive sense that the answers I was seeking - about life, healing, consciousness - were not fully contained in textbooks. I respected modern science, but it felt like reading only one chapter of a much bigger book. Ayurveda opened that book for me. It gave language to the unseen. And more importantly, it made healing feel human again.
In the early years of your career, you worked closely with patients in hospitals and Panchakarma centers, not as a wellness consultant, but as a classically trained physician, deeply rooted in the principles of Ayurveda. What did those clinical years teach you about true healing? And how did this experience lead you to your central question: Can the depth of traditional medicine find a place in the modern luxury world - not just as a service, but as a foundational infrastructure?
Those years taught me that healing doesn’t happen in the treatment - it happens in the space between people. In the slowness. In being seen. No amount of protocol can replace presence.
It also made me aware of something else: most people didn’t just want to be cured - they wanted to feel whole. That stayed with me.
As I moved into the world of luxury wellness, I found myself asking: “can we bring that same depth into environments built for beauty and comfort?” Not just as an offering on the spa menu, but as the very architecture of experience - how a guest feels when they enter a space, how they’re received, how we design safety and softness into each touchpoint. I believe we can. And that’s become my life’s work.
You’ve worked in some of the world’s most renowned wellness resorts – in India, Thailand, the Seychelles, and the Maldives - including Soneva Kiri (Thailand) and Six Senses Laamu (Maldives). What did you learn from those excellent resorts? And if you could design a wellness resort from scratch: what would be your guiding principles?
What I learned was this: excellence is not in the amenities - it’s in the alignment.
The best resorts are the ones where purpose, people, and place are in harmony. The architecture supports healing, the team is genuinely living the values, and the programming is an extension of local wisdom, not just imported trends.
If I were to design a resort from scratch, I would begin not with the spa, but with the question: what do we want people to feel when they leave here? My guiding principles would be:
Longevity is a hot topic these days. You prefer to speak of “living deeply” rather than simply living longer. What do you mean by that? And isn’t the desire for longevity often just a disguised need for security and a fear of our own impermanence?
The modern longevity movement often focuses on lifespan but in doing so, we risk chasing time rather than inhabiting it.
“Living deeply” is about presence - the ability to feel, connect, and find meaning in ordinary moments. It’s less about postponing death, more about arriving fully into life.
Ayurveda’s Rasayana branch speaks to this - not just as rejuvenation, but as a science of vitality, resilience, and emotional clarity. It reminds us that depth and harmony create the conditions for true longevity, far beyond just adding years.
In an age of biohacking and cutting-edge health technologies, you are convinced that Ayurveda is more relevant than ever. Why is this ancient system still so timely today? What do you mean when you say: “Ayurveda isn’t ancient. It is ahead of its time”? And how would you explain the core of Ayurveda in just a few sentences?
Ayurveda is not old, it’s timeless. It’s not ancient, it’s foundational.
Modern health often looks for quick fixes to surface-level symptoms. Ayurveda works in layers. It understands the rhythm of nature, the intelligence of digestion (physical and emotional), and the relationship between thoughts and tissues.
If I had to summarize it: Ayurveda is the science of understanding who you are, what keeps you in balance, and how to realign when you’re not. It’s not about avoiding disease, it’s about creating harmony, inside and out.
Many speak about holistic approaches - you actually live them. You often act as a bridge-builder between disciplines: doctors, therapists, nutritionists, coaches, and spa professionals. How do you manage to bring all these perspectives together in a common language of healing and wellbeing? What makes a retreat or spa experience truly holistic in your eyes?
I’ve learned to listen between the lines, to what the team feels, not just what they say. My role is often about translating across languages: clinical, spiritual, emotional, operational.
A truly holistic experience, in my view, is one where:
A man recently said to me at a wellness event: “I feel that every person here carries a deep hunger to be seen and heard.” How can wellness hotels today truly respond to this quiet hunger?
That’s beautifully said and deeply true.
Most people arrive at wellness hotels with invisible wounds. What they crave is not just rest, but recognition. A place where their story matters.
The response lies in human skills: deep listening, emotional literacy, small rituals of attention. A welcome that feels like a homecoming. A consultation that feels like an honoring. Staff who know when not to speak.
The real luxury is being seen without judgment, without rush.
Scientific studies show that “emotional luxury” is becoming increasingly important in the hospitality industry. What does this term mean to you? And why is emotional fulfillment becoming the new status symbol?
Emotional luxury means: “I feel safe enough to be myself here.”
It’s the ability to soften, to let go of performance, to be vulnerable - and still be held with dignity. In today’s world, that’s rare. That’s luxury.
People are no longer impressed by square footage - they’re drawn to spaces that feel good. That remember their name, their tea preference, their silences. Emotional fulfillment is the new currency because it touches something far deeper than comfort: it touches the soul.
How do you bring your philosophy to life that “wellness isn’t something you deliver in a treatment room, but an emotional infrastructure built across spaces, decisions, people, and moments”? What does it take for a brand to create a wellness experience that guests can truly feel, not just consume?
We have to build the invisible.
This means training teams not just in protocols, but in presence. Designing spaces not just for aesthetics, but for safety and flow. Creating menus that feel alive, not performative.
When wellness becomes an atmosphere - not a department - guests don’t just receive it, they breathe it.
A brand can create this when wellness is embedded in its values, not just its marketing.
The German writer and poet Christian Morgenstern once said: “From time to time, one should step back from oneself like a painter from his canvas.” In what ways can a wellness stay support this kind of stepping back? And what, in your view, distinguishes a “wellness experience” from a true “healing moment”? What needs to happen for a stay to not only refresh and relax, but truly transform - and leave a lasting impact on daily life?
A wellness stay becomes a healing moment when it gives you back to yourself.
Stepping back means creating just enough stillness, beauty, and safety for a person to see their own life clearly and gently. It’s not always dramatic. Sometimes the healing is in a single sentence that lands. A silence that feels kind. A mirror that doesn’t judge.
Transformation happens when people don’t just feel different, they feel more themselves.
Was there a moment in your professional journey that was particularly healing, transformative, or deeply meaningful for you?
There was a moment during my time at Six Senses Laamu: a guest came for a consultation, seemingly for sleep issues. But after an hour, what emerged was a story of deep grief.
She told me, “I didn’t come here to cry, but thank you for giving me space to.” That sentence stayed with me.
It reminded me why I do this work: not to treat symptoms, but to create space for people to return to their humanity.
Are there any books that have significantly shaped your thinking – works you would recommend to others?
According to you: What makes a good and fulfilling life? Based on your many years of experience and practice in the wellness industry , are there any guiding principles you’ve discovered along the way?
For me, a fulfilling life is not one free of pain, but one full of meaning.
It’s a life where:
Wellness is not the absence of struggle. It is the presence of aliveness.
Mindful Moments – Conversations That Inspire
In our new online magazine format “Mindful Moments – Conversations That Inspire,” we speak with hoteliers, spa experts, doctors, wellness consultants, and other fascinating individuals we’ve had the pleasure of meeting during our Wellness Heaven journeys around the world over the past 20 years. What unites them all is a shared passion: the pursuit of well-being and a fulfilled life - for themselves and for others. We explore the secrets behind happiness, contentment, and personal success. We shine a light on emerging wellness trends while also honoring time-tested practices that have offered people meaning and joy for centuries. We reflect on the thoughts of great philosophers and ask about the books that have moved and inspired our guests. And of course, we take our readers along to truly special places - destinations blessed with breathtaking nature and vibrant ideas that nourish both body and soul. We hope that these encounters resonate with you as deeply as they have with us - and inspire you to shape your own life journey as uniquely, consciously, and joyfully as possible. Bon voyage and happy readings!
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