Wellnesshotels

5 Gründe, warum Sie froh sein sollten, nicht zu verreisen

Fernweh adé

Andrea Labonte Hoteltesterin Kolumne von Andrea Labonte
Wenn sie diesen Artikel gelesen haben, werden Sie dankbar sein, Ihr trautes Heim zu hüten. Denn während sich Deutschland gerade im kollektiven Fernweh suhlt, führt Ihnen die Wellnesshotel-Testerin Andrea Labonte vor Augen, wie mühsam, gefährlich und ernüchternd Reisen sind. Seien Sie also glücklich, dass der einzig neue Horizont, dem Sie im Pandemie-Jahr entgegensegelten, der am Ende der eigenen Gartenmauer war.

Ich habe eine gute Methode gefunden, meine Wanderlust in Corona-Zeiten zu bekämpfen. Anstatt in verklärten Reise-Erinnerungen zu schwelgen, bade ich mich in den Tiefpunkten meiner persönlichen Reisebiographie. Und da kommen einige zusammen. Das tröstet und ermuntert gerade in Zeiten wie diesen. Denn beim Reisen tanzte ich nicht immer nur auf rosaroten Wolken.

Keine Reisen im Lockdown
Keine Reisen im Corona Lockdown.

1. SOS Sturmwarnung - Vorsicht, Lebensgefahr!

Manchmal steckte ich auch knietief in schlammigen Algen am Strand fest. Und dass an sonst so puderzuckerweißen Küsten. Aber selbst schuld. Warum musste ich auch unmittelbar nach der Hurricane Saison in die Karibik fliegen? Weil ich unbedingt auf der Hochzeit meiner Freundin tanzen wollte, ich weiß. Ein Honeymoon, bei dem übrigens die Sonne nur ein einziges Mal in zwei Wochen verschämt durch die Wolkendecke lugte. Während dieses kurzen Sonnen-Intermezzos verbrannte ich mich allerdings dermaßen, dass ich den jamaikanischen Hummern Konkurrenz machte. Ein anderes Mal steckte ich zwar nicht im braunen Schlamm fest, dafür aber sturmgepeitscht auf einer Wasservilla im Indischen Ozean. Denn just zu dem Zeitpunkt als ich vor ein paar Jahren auf den Malediven weilte, fegte ein Jahrhundertsturm über den kleinen Inselstaat hinweg. Dabei wütete das Unwetter derart furios, dass sogar Boote im Hafen von Male kenterten. Diese Sturmnacht verbrachte ich um mein Leben bangend, mit Schwimmweste betend in unserer Wasservilla. Leider war diese nur mit einem Boot erreichbar. Allerdings nicht bei Windböen von 200 Stundenkilometern. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als hilflos zuzuschauen, wie das Sonnendeck unserer Villa ins offene Meer geblasen wurde, während ich mich via iPod bei den beruhigenden Mantren meines autogenen Trainings-Gurus Dr. Schleimer, zu beruhigen versuchte. Auch die darauffolgende Nacht brachte keine Ruhe. Im Gegenteil, ein Blitz schlug mit Karacho in unserer Villa ein. Nun konnte selbst Dr. Schleimer mein rasend-hüpfendes Hasenherz nicht mehr bändigen.

2. Beißende Bestien

Doch mehr noch als die Launenhaftigkeit des Wettergottes Zeus fürchte ich die Angriffslust boshafter Medusen. Einmal von ihnen gestreift, besaßen sie vor ein paar Jahren die Kraft, mir förmlich den Atem zu nehmen. Und nicht nur mir. Im Restaurant kippten am Abend durch allergische Schocks, reihenweise Japaner von ihren Stühlen und rangen nach Luft. Inspiriert vom Gebaren meiner fernostasiatischen Tischnachbarn, stimmte auch ich in das Hechel-Staccato mit ein und japste wie ein vom Baum hängender Fisch. Zum Glück versorgte mich der Inselarzt mit lustigen, bunten Pillen, durch die ich in einen rätselhaften Rausch rutschte. Plötzlich funkelte, strahlte und glitzerte die Insel in psychedelischer Farbpracht.

3. Schleim statt Schnorchel

Mit kleinen Kindern in ferne Länder zu reisen ist etwas für Fortgeschrittene. Das „Advanced Level“ sozusagen. Wenn die erste Frage nach Betreten der Traum-Insel lautet: „Haben Sie einen Inhalator?“, dann können Sie sicher sein, eine Familie mit Kleinkindern ist unterwegs. Um genauer zu sein, eine Familie, deren Nachwuchs sich auf einem Langstreckenflug als Souvenir eine fiese Bronchitis geschnappt hat. Eine Bronchitis, mit grünem Schleim, hohem Fieber und allem Pipapo. Anstatt des Schnorchels begleitete uns also der Inhalator auf Schritt und Tritt im Paradies. Als selbst dieser an seine Grenzen stieß, begaben wir uns zu einer wenig sehenswerten Boots-Exkursion ins einheimische Insel-Krankenhaus. Zu unserem Bedauern sammelten wir während unseres vierwöchigen Insel-Hoppings keine einzige Muschel, dafür aber umso mehr weißbekittelte Urlaubsbekanntschaften. Zwei Mal täglich beglückten uns die Insel-Ärzte mit ihrer Visite. Am Ende des Urlaubs war unsere Tochter gar so routiniert und begrüßte jeden neuen Doktor unaufgefordert mit herausgestreckter Zunge und einem herzlichen Ahhhh.

4. Andere Länder, andere Sitten

Etwas scheuer war das medizinische Personal auf Sardinien. Denn auch hier brachte unsere Zweitgeborene mit einer hartnäckigen Erkältung Pepp in unseren Urlaubsalltag. Daher suchten wir die ambulante Anlaufstelle auf, die uns im Internet bei einer leichten Malaise empfohlen wurde. Zu unserem Erstaunen glich der Warteraum eher einer vergammelten Behörde als einer Arztpraxis. Auch Sprechstundenhilfen waren Fehlanzeige. Einzig, ein verwaister Rollstuhl mit großem Loch in der Mitte des Sitzes, stellte das medizinische Inventar dar. Vielleicht war das die italienische Variante eines Gebärstuhls? Während unserer Wartezeit herrschte ein munteres Kommen und Gehen. Eigentlich war es eher ein Gehen. Denn der Arzt ließ sich nicht blicken. Die Patienten kamen und gingen ganz ohne Konsultation. So als genüge das bloße Herumsitzen im Warezimmer, um auf wundersame Weise zu genesen. Nur einer der Patienten ließ sich so leicht nicht abschütteln. Er verständigte die örtliche Polizei, die zunächst unter dem Schreibtisch und hinter der Tür im Untersuchungsraum nach dem flüchtigen Arzt fahndete. Anschließend erweiterten die Ordnungskräfte ihren Radius und streunten durch die umliegenden Gassen. Vergeblich. Nach dreistündigem Warten zogen wir staunend mit der Erkenntnis von dannen: „Andere Länder, andere Sitten.“

5. Im Reich der Finsternis

Ein weiterer Grund, zu Hause zu bleiben sind grässliche Unterkünfte, bei denen ich schon bei der Ankunft das Gefühl habe, an der Pforte des Hades zu klopfen. Vor einigen Jahren verreiste ich als Pauschaltourist. Gemeinsam mit vielen anderen Urlaubern pickte uns ein Bus am Flughafen auf. Während wir den langen Boulevard parallel zum Strand entlangfuhren, schauten wir den anderen Passagieren neidvoll hinterher. Sie alle stiegen vor den schönsten Luxusherbergen aus. Doch mit jedem zurückgelegten Kilometer sank die Attraktivität der vor uns liegenden Hotels. Leider verbarg sich unser Urlaubsdomizil im hintersten Winkel der Straße, die mittlerweile wie ein Pfad in die Unterwelt anmutete. Und so verlottert das Äußere unserer Unterkunft, so schäbig kam auch das Innere daher. Unser Zimmer versprühte den Charme einer Gefängniszelle, sodass ich beim Sichten eines Flugzeugs am Himmel in Tränen ausbrach. Wünschte ich mir ebenfalls darin zu sitzen, um gleich wieder gen Heimat zu fliegen. Brütende Hitze, schimmeliger Modergeruch, summende Moskitos, durchgelegene Matratzen und Kakerlaken, die uns nachts gemeinsam mit den Bässen der angrenzenden Disco um die Ohren flogen, ließen uns nur eine Möglichkeit: Wir türmten. In einer Nacht- und Nebelaktion packten wir unser Hab und Gut und flohen.

Fazit: Die Seele am seidenen Faden

Und wenn ich ehrlich bin, waren schon so manche Ferien ein totaler Reinfall. Denn oft baumelt die Seele im Urlaub gar nicht glücklich vor sich hin. Sie hängt vielmehr nervös und schwitzend am seidenen Faden über dem Abgrund. Und da das Reisen bisweilen kräftezehrend und lebensbedrohlich ist, sollten wir für den verlängerten Lockdown dankbar sein. Können wir nun doch mindestens noch bis Ostern bequem auf der Couch vor uns hindösen, bevor wir uns alle wieder in riskante Abenteuer stürzen. Und bis dahin, immer schön aufpassen, dass uns auf dem Weg zum Supermarkt kein Dachziegel erschlägt.


Kolumnen: "Aus dem Leben einer Hoteltesterin" FOCUS Experten Artikel Interview in der Frankfurter Rundschau

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